Lernen können – Können lernen

Junge Menschen am Konferenztisch

Was will ich werden? Diese Frage stellen sich früher oder später wohl alle einmal, auch Menschen mit Hilfebedarf. Die Berufswahl ist eine der wichtigsten Entscheidungen im Leben, doch die wenigsten werden in der Schule auf die Frage vorbereitet: Welche Branche oder welche Tätigkeit ist die richtige für mich?

Um die Suche nach einem geeigneten Beruf zu erleichtern, bieten die Werkstätten der Gemeinschaft Altenschlirf eine große Vielfalt an Arbeitsplätzen und die Möglichkeit, sich an diesen auszuprobieren. Insbesondere für Menschen mit Hilfebedarf ist das praktische Erproben auch für einen längeren Zeitraum wichtig, um eine Entscheidung treffen zu können. Daher können sie im Eingangsverfahren und dem daran anschließenden Berufsbildungsbereich über zwei Jahre lang vier bis sechs verschiedene Werkstattbereiche kennenlernen. Erst danach wählen sie eine Werkstatt dauerhaft, in der die bis dahin erlernten beruflichen Fähigkeiten vertieft werden.

Junge Menschen am Konferenztisch
Gesche Dietrich leitet den Berufsbildungsbereich

Zum Erlernen eines Berufes gehört aber nicht nur, Arbeitsschritte zu üben, sondern auch angemessenes theoretisches Wissen und die Möglichkeit, das Erlernte zu reflektieren. Deshalb findet in allen Werkstätten der Gemeinschaft regelmäßig eine Fachkunde statt, die den Beschäftigten weitere Grundlagen und vertiefende Kenntnisse des Berufsfeldes vermittelt. Darüber hinaus besuchen sie einmal in der Woche die fachübergreifende Berufsschule. Diese vermittelt Allgemeinwissen, fördert Grundkompetenzen wie Schreiben und Lesen und ermöglicht es auch, das Umfeld – den Sozialraum – der Gemeinschaft zu erkunden.

Um die Vermittlung auf den ersten Arbeitsmarkt zu unterstützen oder zumindest die Möglichkeit zu schaffen, Arbeitsmöglichkeiten außerhalb der Gemeinschaft kennenzulernen, vermitteln die Werkstätten auch Praktika in benachbarten und befreundeten Betrieben. Wenn die entsprechenden Fähigkeiten vorhanden sind, können dort dauerhaft betriebsintegrierte Beschäftigungsplätze geschaffen werden, ohne die Sicherheiten der Werkstatt zu verlieren.

Einen ganz neuen Weg geht die Gemeinschaft zusammen mit der Fachschule des Campus am Park mit dem Fortbildungsangebot „Helfer im Alltag“. Hier lernen Menschen mit Hilfebedarf, andere Menschen mit Hilfebedarf im Alltag zu unterstützen.

Mitarbeiterin in der Bäckerei