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Bautagebuch Magda-Hummel-Haus

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Was heißt hier organisch?

Einblicke in die Architektur von Magda-Hummel-Haus und Kon-Tiki

Mit dem neuen Magda-Hummel-Haus und dem angrenzenden Kon-Tiki ist nicht nur ein konzeptionell wichtiger Wohn- und Lebensbereich für unsere Gemeinschaft entstanden, sondern auch ein außergewöhnliches Gebäude mit einer beeindruckenden Architektur. Markus Fischer, Geschäftsleiter Bauen und Immobilien/Fundraising sowie gleichzeitig einer der Architekten des Neubaus, erläutert, welche Gesichtspunkte der Gestaltung zugrunde liegen. Von Markus Fischer

Vor sieben Jahren bildete sich in der damaligen Trägerkonferenz der Gemeinschaft Altenschlirf eine Delegation, um das Konzept für den Bau einer Pflegeoase zu entwickeln – eines Ortes, an dem die in unserer Gemeinschaft begleiteten Menschen ihren letzten Lebensabschnitt würdevoll und umfassend betreut verbringen können. Betrachten wir das im Oktober 2020 teileröffnete Magda-Hummel-Haus, so hat sich das ursprüngliche Motiv deutlich weiterentwickelt und erweitert: Heute birgt das Ensemble ein Haus für barrierefreies Wohnen mit zwei Bereichen für je acht Menschen mit Hilfebedarf, zwei Kurzzeitpflegeplätze sowie zwei Wohnungen für Hausverantwortliche und Mitarbeitende.

Entstanden ist nun ein Haus, in dem mehrheitlich ältere Menschen leben werden, aber auch jüngere Menschen, die einen barrierefreien Wohnplatz brauchen. Für jeden steht ein Zimmer mit eigenem rollstuhlgerechten Duschbad zur Verfügung. Hinzu kommen weitere Bereiche, etwa ein Raum der Stille, der als Aufbahrungsraum letzte Begegnungen und Verabschiedungen ermöglichen wird, sowie ein Therapieraum. In einem eigenen, angrenzenden Gebäudeteil sind neue Räume für die Tagesbetreuung Kon-Tiki entstanden, die vorher im Gutshof des Schlosses Stockhausen untergebracht war.

Das Grundstück am Park mit seinen rollstuhlgerechten Wegen erschien uns für einen solchen barrierefreien Bau ideal. Trotzdem kam Wehmut auf, als wir im Juni 2018 den ersten Spatenstich feierten und die Raupe mit großem Getöse den Mutterboden zu schieben begann – schließlich war die Baufläche über 30 Jahre lang als Garten nach biologisch-dynamischen Richtlinien bewirtschaftet worden. Kein leichter Schritt, eine solche Fläche aufzugeben!

Entwicklungsprozesse sichtbar machen
Nähert man sich dem Gebäude, so entstehen vielleicht Fragen hinsichtlich seiner Gestaltung – Fragen, die ich mir als Architekt seit 2013 gestellt habe: Wie kann das, was in dem Gebäude passiert, seinen Ausdruck in der äußeren Form finden? Im Sinne ihres Leitbildes wollen die Menschen der Gemeinschaft Altenschlirf ihren Gründungsimpuls anerkennen und einen Lebens-, Arbeits- und Kulturraum auf Grundlage des anthroposophischen Menschenbildes schaffen, in dem Entwicklungsförderung und Interesse am anderen ermöglicht werden und sich jeder einbringen kann. Als Baukünstler bin ich mit diesem Leitbild der Gemeinschaft Altenschlirf umgegangen, weil ich darin eine für einen Gestaltungsansatz vermutet habe. Die Lebenssituation der zukünftigen Bewohnerinnen und Bewohner ist ein konkreter Ansatz, sich der Gestaltung zu nähern. Dann habe ich mir angeschaut, welche baulichen Strukturen bereits angelegt waren und welche Ideen diesen Strukturen zugrunde liegen. Am Gründungsort Altenschlirf konnte ein städtebauliches Ensemble entwickelt werden, das als Bestand die Villa und die alte Petersmühle hatte.

Grundlage für die Ensemblestruktur war die Lemniskate, eine besondere geometrische Kurve, die verschiedene Formen annehmen kann. Die bekannteste Form ist eine Kurve, die man auch als liegende Acht bezeichnet: Auf Grundlage dieser Form wurden die Gemeinschaftshäuser in Altenschlirf angeordnet. Leider konnte die Ensemblegestaltung nicht konsequent verfolgt werden, aber der Impuls steht deutlich vor uns. Welchen Charakter hat diese besondere geometrische Kurve, die auch als Unendlichkeits-Symbol bezeichnet wird und Ehepaaren als Zeichen ihrer Verbindung gilt? Folgt man der Linienführung und orientiert sich an einer Seite der Linie, so fällt auf, dass man harmonisch vom Inneren der Kurve ins Äußere und wieder zurück nach innen geführt wird (siehe Zeichnung). Damit scheint mir ein Motiv berührt zu werden, das ein Ideal der sozialen Gestaltbildung der Gemeinschaft beschreibt: Wir wollen Innenraum bilden, für uns sein dürfen und uns miteinander entwickeln – und gleichzeitig wollen wir auch nach außen gehen. Wir wollen die Menschen zu unseren Märkten und Kulturveranstaltungen einladen, unsere Produkte nach außen verkaufen und somit Teil der Region und der Gesellschaft werden.

Lemniskate als Sinnbild
Intuitiv konnte ich die Idee der Lemniskate mit der Bauaufgabe des Magda-Hummel-Hauses verbinden, bildet diese doch in gewisser Weise die ganze Gemeinschaft ab. Wohnen, arbeiten oder sich als Rentner oder Rentnerin über den Tag hinweg eine Aufgabe vornehmen, aber auch Kultur erleben wollen waren Bestandteil der Bauaufgabe. Eine Gliederung war hierbei, den Wohnteil als innenraumbildend zu erleben und mit dem Kon-Tiki Teil der äußeren Umwelt zu sein. Der Wohnteil stellt den Teil der Lemniskate dar, der Hülle bildet, Menschen Orientierung gibt, Orientierungslose nicht verliert und ein Leben unterstützt, das auf schwindende physische, seelische und kognitive Möglichkeiten zu reagieren hat. Ein Innenhof gewährleistet Halt und die Möglichkeit, sich draußen aufzuhalten, ohne im Außen verloren zu gehen. Die gebogenen Flure vermitteln das Gefühl, dass es einen Mittelpunkt gibt, man mit den anderen Bewohnerinnen und Bewohnern dazugehört und Teil des Weltganzen ist.

Der Bereich der Tagesbetreuung im Kon-Tiki ist architektonisch anders gegriffen. Hier wollen die Menschen so gut es geht Anteil am Leben der Umgebung haben: durch Kontakt zu den Seminaristen der Siegfried-Pickert-Fachschule, den Werkstattbeschäftigten der Parkpflege und der Gärtnerei oder den Spaziergängern aus Stockhausen. Hierfür öffnet sich das Gebäude nach Süden zur Straße hin mit großen Glasfronten und ermöglicht Teilhabe. Eine große, öffnende Bewegung, die diese Orientierung nach außen unterstützt, kann man am Dach des Kon-Tiki erleben. Kreuzungs- und Kristallisationspunkt der beiden Seiten der Lemniskate – der schützenden des Wohnteils und der öffnenden des Kon-Tiki – bildet der Raum der Stille. Hier sollen auch für weniger mobile Menschen kulturelle Veranstaltungen wie Morgenfeiern oder musikalische Darbietungen stattfinden. An diesem Kreuzungspunkt haben die Menschen der Gemeinschaft Altenschlirf im November 2018 auch den Grundstein für das Gebäude gelegt.

Gestaltungsprinzip Metamorphose
Die Lemniskate als Baumotiv ermöglicht es einem Architekten, jede gestalterische Aufgabe des Gebäudes im Sinne einer Metamorphose zu ergreifen. Hierbei hält man das Bild der Lemniskate mit ihrer Möglichkeit, Innen und Außen als Polarität zu verlebendigen, in sich und schöpft an jeder Stelle, die der Gestaltung bedarf, aus dieser Quelle. Darin besteht ein wesentlicher Ansatz der organischen Architektur: das Baumotiv bei jeder Gestaltungsaufgabe im Herzen zu tragen und metamorphosierend das Gestaltungsdetail zur Idee zu erheben. So entsteht ein Dachausschnitt oder ein Türgriff aus demselben Motiv, aber an jeder Stelle im Sinne der Aufgabe anders.

Johann Wolfgang von Goethe entwickelte eine Vorstellung von der Metamorphose durch Untersuchungen an Pflanzen. Er entdeckte den Bauplan der Pflanze, die er deswegen Urpflanze nannte, weil er nachweisen konnte, dass jede Pflanze innerhalb ihrer Entwicklung dieselben Stadien durchmacht: vom Samen ausgehend, über die Wurzel- und Blattgestaltung, Knospen und Blüten bildend und durch Befruchtung zur Frucht kommend, die wieder den Samen in sich birgt. Diese Entwicklung kommtarchetypisch in jeder Pflanze zur Entfaltung. Bei jedem Entwicklungsschritt handelt es sich um dieselbe Pflanze, die aber in jedem Stadium eine andere Gestaltung hervorbringt

Die Metamorphose im Bauen setzt bei einem Motiv an, das die Bauherrschaft bietet. Bei diesem Motiv handelt es sich bereits um die Metamorphose einer Idee, die zum Bild gehoben wird. Im Falle der Gemeinschaft Altenschlirf ist dies die Lemniskate. Neben der Struktur des städtebaulichen Ensembles in Altenschlirf entwickelte die Gemeinschaft von Beginn an zunächst im Briefpapier, später auch für andere Print- und Digitalprodukte Metamorphosen in Form einer Lemniskate als Wort-Bild-Marke. Schauen Sie sich das Motiv auf dem Umschlag des Altenschlirfer Briefes daraufhin an! Diese Lemniskate kommt nun frei künstlerisch gegriffen in den Gestaltungsdetails unseres neuen Gebäudes zum Ausdruck. Jeder Teil des Baus ist deswegen Glied eines Organismus, weil er aus derselben Idee heraus fließt. Die organische Architektur begründet sich also weniger durch ihre organischen Formen, sondern die organischen Formen selbst sind Ergebnis eines Prozesses, der im Sinne einer Metamorphose durch den Architekten organisch verläuft. Es ist also zunächst die Methode des Gestaltens organisch.

Organische Form als Mittel zum Zweck
Begrenzt man sich dann beim Entwurf von Wänden, Dächern und Decken nicht durch das Paradigma der ebenen Fläche, kann man auch konkave, konvexe oder doppelt gekrümmte Formen finden, die die Aufgabe des Baus an dieser Stelle unterstützen. Findet man eine konkave Wand vor, wie im Innenhof des Wohnteils, so hat die Konkavität selbst eine Wirkung. Ich setzte sie als Architekt ein, um eine Stimmung der Geborgenheit zu erzeugen. Die organische Form ist am Ende Ergebnis des Prozesses, im Innenhof des Wohnbereichs eine geborgene Stimmung erzeugen zu wollen, also Mittel zum Zweck.

Die Einzelzimmer mussten einen gewissen Pragmatismus aufweisen, damit wir sie auf relativ kleiner Fläche gut einrichten können. Deswegen dominieren hier einfache, rechteckige Raumformen, die aber immer mit leichten Kurven am Gesamtentwurf partizipieren und sich organisch eingliedern.

Nun liegt es an jedem Menschen selbst zu prüfen, ob dieses Erlebnis der Geborgenheit sich im Innenhof einstellt oder ob die Kon-Tiki-Fassade wirklich eine öffnende Bewegung zum Erlebnis bringt, wie von mir oben behauptet. Daran muss ich mich, wie jeder Architekt, messen lassen. Ein besonderes Experiment war es für mich, zunächst als Vorstand, später als Geschäftsleiter Teil der Bauherrschaft zu sein sowie gleichzeitig Architekt, denn normalerweise kommt dieser von außen hinzu. Meine Frage hieran war und ist, ob diese ungewöhnliche Konstellation dem Prozess, dem Ergebnis und den Menschen zuträglich sein würde.

Ich bin sehr froh und der Gemeinschaft Altenschlirf dankbar, mit dem Magda-Hummel-Haus die Gelegenheit bekommen zu haben, ein solches Gebäude zu entwickeln und zu bauen. Ich habe den Versuch gemacht, im Sinne des Leitbildes der Gemeinschaft die Entwicklung als Motiv in den Mittelpunkt des Baus zu stellen, so wie wir die Entwicklung der Menschen in allen Lebenssituationen fördern wollen. Ich wünsche mir, dass das Magda-Hummel-Haus in diesem Sinne seinen Beitrag zur Förderung der Bewohner leisten wird.

Auf der Zielgeraden

Ein Großprojekt der Gemeinschaft geht in die finale Phase: Ende Oktober sind die ersten sechs Bewohnerinnen und Bewohner in das Magda-Hummel-Haus eingezogen. Hier ein kurzer Statusbericht zum aktuellen Stand der Dinge

Noch liegt ein gewisser Baustellen-Charme über dem neuen Gebäude am Rande des Schlossparks – das verlangt allen Beteiligten einige Flexibilität ab. „Wir haben uns nicht ausreichend klargemacht, dass zwischen der Fertigstellung des Baus und dem Bezug des Hauses eigentlich doch eine größere Übergangszeit nötig wäre“, erklärt Wohnbereichsleiter Tobias Raedler. Auch die Suche nach geeigneten Mitarbeitenden gestaltete sich schwieriger als erwartet. Schließlich hat Sabine Drewsen sich bereit erklärt, die Hausverantwortung zu übernehmen – sie war allerdings parallel bis Oktober auch noch für das Novalishaus verantwortlich. „Wir mussten dringend die ersten Plätze bereitstellen, denn der Druck in den Hausgemeinschaften war inzwischen sehr groß. Ansonsten hätten einige Menschen ins Pflegeheim gemusst und das wollten wir natürlich nicht.“

Gleichzeitig sei der eigentlich verfrühte Umzug aber auch typisch für die Gemeinschaft Altenschlirf, findet Raedler. „Wenn man die Berichte hört, wie das damals bei der Gründung in der Villa lief, dann hört sich das auch nach viel Improvisation an – das scheint irgendwie in die DNA eingeschrieben zu sein“, meint er schmunzelnd. „Und auch wenn da auf der einen Seite der kompromisshafte Bezug einer unfertigen Baustelle ist, erleben wir gleichzeitig doch auch schon, wie wunderbar dieses phänomenale Bauwerk ist!“ Mitte November waren zwei Mitarbeiter der Betreuungs- und Pflegeaufsicht da, um das Haus abzunehmen. Ende April wurden auch die Wohnräume im zweiten Teil des Hauses fertiggestellt. Der weitere Bezug hängt nun vor allem davon ab, wann das entsprechende Personal gefunden wird.

Kon-Tiki geht neben dem Madga-Hummel-Haus vor Anker

Tagesstruktur in neuen Räumen.

Lange haben alle Beteiligten gewartet, in der letzten Oktoberwoche war es dann endlich soweit: Die Kon-Tiki-Gruppe konnte die neuen Werkstatträume neben dem Magda-Hummel-Haus beziehen.

Bei einem ersten Besuch sind alle noch ganz mit dem Ankommen und Einleben in den neuen Räumlichkeiten beschäftigt. Es ist gerade einmal zwei Tage her, dass die Werkstattgruppe mit Sack und Pack umgesiedelt ist – aus dem alten Kon-Tiki im Gutshof in die neuen, deutlich großzügigeren Räume. Überall wuseln Handwerker herum. Vor dem Haus arbeiten Männer an der Außengestaltung und am Boden rund um den Neubau, auch drinnen wird an verschiedenen Stellen noch Hand angelegt.

Beim Betreten des Neubaus wandert unser Blick – alle Türen sind offen – durch das Kon-Tiki-Foyer weiter in das dahinter anschließende Magda-Hummel-Haus, geradeaus in den langen, sanft geschwungenen Flur, der an einem Gemeinschaftsraum vorbei zu den hintereinander liegenden Einzelzimmern führt. Beide Gebäudeteile sind durch einen kleinen Wintergarten miteinander verbunden. In dieser Bauphase, in der der Innenhof gerade gepflastert wird, ist der Kon-Tiki-Haupteingang der einzige offizielle Zugang zu den beiden Bereichen. Doch wir bleiben in den Kon-Tiki-Räumen mit der integrierten Kreativwerkstatt. Vom Eingang links um die Ecke kommen wir in einen großzügigen, hellen Raum. Um die Holztische sitzen Werkstattleiter Stefan Huss, seine Mitarbeiterin Katja Schmidt und die acht Bewohnerinnen und Bewohner, die heute an der Tagesstruktur im Kon-Tiki teilnehmen.

Gemeinsam ankommen
Bewusst wurde entschieden, das Ankommen und Einrichten in den neuen Räumen gemeinsam zu gestalten, berichtet Stefan Huss: „Wir müssen uns ja alle erst einmal orientieren und schauen, wie wir die neue Umgebung ergreifen.“ „Die neuen Räume bieten uns mehr Platz und damit mehr Möglichkeiten bei der Tagesgestaltung“, ergänzt Katja Schmidt. Auf längere Sicht soll hier Platz für 16 Leute sein, im Moment sind es je nach Wochentag maximal elf. „Wir haben auch deutlich mehr Mobiliar, so dass wir unsere Materialien besser unterbringen können. Alles ist etwas entzerrt“, so Katja Schmidt weiter. Die schönen Holzmöbel wurden weitgehend von der Holzwerkstatt der Gemeinschaft angefertigt, darunter auch eine Schrankwand und die großzügig geschnittene Küche.

„Alles ist noch ganz ungewohnt“, findet Elisabeth von Heil. „Es hat ganz schön lange gedauert, bis wir wirklich umziehen konnten. Wir waren schon etwas ungeduldig.“ Sie selbst und zwei weitere Kon-Tiki-Beschäftigte werden zu einem späteren Zeitpunkt auch ein Zimmer im Magda-Hummel-Haus beziehen, vier andere wohnen seit ein paar Tagen bereits hier. „Wir haben jetzt zum ersten Mal eine so enge Verbindung zwischen Wohn- und Werkstattbereich, das ist für die Gemeinschaft ein neues Erfahrungsfeld“, so Stefan Huss. „Im Gutshof waren wir räumlich wirklich an der Grenze. In den nächsten Wochen und Monaten werden wir unsere Erfahrungen machen, wie das geplante Konzept aufgeht.“

Innenausbau läuft auf Hochtouren

Die Innenausstattung des Magda-Hummel-Hauses geht in die finale Phase: Die Schweizer Farbgestalterin Pia Schulze-Schilddorf lasiert derzeit mit Ihrer Kollegin Friederike Lögters die Räume des Westflügels, die Räume des Ostflügels und der Tagesstruktur “Kontiki” sind bereits fertig gestellt und erstrahlen bereits schönen Farben. Die Mitarbeiter der Tischlerei in Altenschlirf arbeiten zur Zeit auf Hochtouren für die Fertigstellung zum 22.10. Insgesamt werden über 600qm Parkett geschliffen und geölt. Unter der Leitung von Dieter Borrmann wurden 90 Innentüren fachgerecht eingebaut. Georg Cimander baut, koordiniert und montiert mit seinen Kollegen die Möbel und die Einbauküchen.

Der Ausbau des Magda Hummel Hauses ist in vollem Gange

Nachdem die Rohbauarbeiten und die Vorinstallationen für die technischen Gewerke, also die Elektro-, Heizungs-, Wasser- und Abwasserleitungen, eingebaut waren, konnte mit dem weiteren Ausbau des begonnen werden.

Obwohl die Fenster und Außentüren nur langsam und peut à peut montiert wurden und werden, wurde der Innenputz bereits eingebracht. Auch die Estricharbeiten konnten Mitte April fertig gestellt werden, so dass man nun schon nicht mehr durch eine Baustelle zu gehen scheint, sondern durch richtige Räume, die jetzt mit den Wand- und Bodenbelägen bekleidet werden können.

Zuvor werden allerdings die Decken künstlerisch gestaltet. Hierfür wurden Bildhauer engagiert, die nicht nur handwerklich versiert sind, sondern auch eine auf der Grundlage des Baumotivs fußende künstlerische Gestaltung einbringen können.

Auch die Trockenbauarbeiten sind am werden. In den Bädern werden die Installationen und die Decken verkleidet und es werden erste Versuche zu den Anstricharbeiten unternommen.

Der Heizungsbauer hat bereits die Heizkörper montiert, so dass wir die nötige Trocknung der Putze und Estriche mit Heizungswärme aus unserer Holzheizungsanlage am Schloss unterstützen können.

Firmen für den Einbau der Fliesen sowie der Bodenbeläge wurden schon engagiert und es laufen derzeit die Bemusterungen hierfür.

Bezüglich der Gebäudehülle wurden die Untersichten an Kon-Tiki bereits abgeschlossen und erscheinen in der Originalfarbe Gelb. Hier wurden auch die Dachabschlüsse fertig montiert und die Kupferortgänge und –firste glänzen dem Besucher entgegen. Durch diese Fertigstellung konnten hier auch die Gerüste abgebaut werden, wodurch der Kon-Tiki-Bau nun schon sehr schön in die Sichtbarkeit getreten ist.

Markus Fischer

Richtfest in Stockhausen

Lauterbacher Anzeiger vom 29.9.2019

„I’m singing in the rain” – das Lied hat der Chor der Gemeinschaft Altenschlirf noch nicht im Repertoire. Dabei hätte der Text beim Richtfest des Magda-Hummel-Hauses im Schlosspark in Stockhausen gut gepasst, denn es gab nur strahlende Gesichter zur Feier der Rohbau-Fertig-Stellung des Gebäudes, das einmal 16 barrierefreie Wohnplätze und 24 weitere Plätze im sogenannten Tagesstrukturbereich unter seinem Dach vereint. Zimmerei-Chef Jens Zulauf sprach den Richtspruch, in dem von einem blauen Himmel die Rede war. Grau hätte sich genauso gut gereimt, denn der Himmel weinte am Freitagmorgen kräftig Freudentränen.
STOCKHAUSEN – (ws). „I’m singing in the rain” – das Lied hat der Chor der Gemeinschaft Altenschlirf noch nicht im Repertoire. Dabei hätte der Text beim Richtfest des Magda-Hummel-Hauses im Schlosspark in Stockhausen gut gepasst, denn es gab nur strahlende Gesichter zur Feier der Rohbau-Fertig-Stellung des Gebäudes, das einmal 16 barrierefreie Pflegeplätze und 24 weitere Plätze im sogenannten Tagesstrukturbereich unter seinem Dach vereint. Zimmerei-Chef Jens Zulauf sprach den Richtspruch, in dem von einem blauen Himmel die Rede war. Grau hätte sich genauso gut gereimt, denn der Himmel weinte am Freitagmorgen kräftig Freudentränen.

Architekt Markus Fischer hat das Gebäude, das nach einer der Gründerinnen der Gemeinschaft Altenschlirf benannt ist, in Form einer liegenden Acht, also dem Unendlich-Zeichen, nachempfunden und geplant. Direkt neben den Gebäuden der Fachschule für Heilerziehungspflege am Campus investiert die anthroposophische Gemeinschaft rund fünf Millionen Euro, um auch jenen Mitgliedern gerecht zu werden, die nun in das Alter kommen, das zusätzlichen Pflegebedarf bringt. Die Firmen, die für das Bauwerk verantwortlich zeichnen, stammen überwiegend aus der Region.

Wenn in Stockhausen gefeiert wird, dann geschieht das inklusiv. Beim Richtfest waren auch der Posaunenchor Stockhausen und die Kinder des Kindergartens des Herbsteiner Stadtteils mit dabei. Gut beschirmt hatten Teilnehmer des Richtfestes ihren Spaß, als es nach Begrüßung und Richtspruch plötzlich auch noch gefüllte Brötchentüten vom Himmel regnete. Geschickte Fänger waren da im Vorteil.

Dem Richtfest vorausgegangen war eine lange Planungsphase, die immerhin fünf Jahre in Anspruch nahm. Die Grundsteinlegung erfolgte vor zehn Monaten. Der Baufortschritt kann seitdem im Internet in einem Bautagebuch verfolgt werden. Wie Ulrike Härtel, Referentin für Öffentlichkeitsarbeit der Gemeinschaft, berichtete, verliefen die Arbeiten ohne Unfälle. Auch bei den Baukosten für die Millioneninvestition habe es bisher keine unangenehmen Überraschungen gegeben.

Seit über 30 Jahren bietet die Gemeinschaft Altenschlirf im Vogelsberg Wohn- und Arbeitsraum für Menschen mit und ohne Behinderung. Mittlerweile arbeiten rund 340 Menschen an drei Standorten in den benachbarten Dörfern Altenschlirf, Schlechtenwegen und Stockhausen zusammen. 16 Hausgemeinschaften sind rund 140 erwachsenen Menschen mit Hilfebedarf eine Heimat, in der sie gemeinsam mit den Hausverantwortlichen sowie weiteren Helfern in unterschiedlichen Wohnformen zusammenleben. 13 Werkstätten, darunter biologisch-dynamische Landwirtschaft, eine Bäckerei und eine Holzwerkstatt, ermöglichen die aktive Teilhabe am Arbeitsleben. Im neuen Magda-Hummel-Haus entstehen 20 weitere Arbeitsplätze.

Farbkonzept für das Magda-Hummel-Haus

Der Bau des Magda Hummel Hauses nimmt weiter Formen an. Dächer werden gezimmert, Dachdeckungen werden aufgebracht und der Mauerwerksbau wird im August vollendet.
Bezüglich der ausführenden Firmen konnten mittlerweile für den Fenster- und Türbau die Fa. Münkel aus Eiterfeld beauftragt werden und das Gewerk Heizung, Lüftung und Sanitär wird von der bereits bei uns tätigen Fa. Böttinger aus Herbstein ausgeführt.

Da wir für Fenster und Türen eine Holz-Alu-Konstruktion gewählt haben und die Aluverblendungen schon bald gebaut werden, war die Farbgestaltung für die Gebäudehülle dringend erforderlich. Schon vor den Ferien haben wir uns mit der Schweizer Farbgestalterin Pia Schulze-Schilddorf getroffen, um ihr die Bausituation zu erläutern. Im August 2019 fanden dann zwei Treffen statt, an welchen Frau Schulze-Schilddorf zunächst ihr Grundkonzept vorgestellt hat um dann mit den Wahrnehmungen und Anregungen der Menschen der Magda-Hummel Haus Gruppe die Farbgestaltung zu präzisieren und an einem zweiten Termin vorzustellen.

So wird es nun für den Wohnteil im Wesentlichen eine blaue Färbung geben und Kon-Tiki sehen wir in einem gelblich-erdigen Ton, welcher sich wiederum im Innenhof des Wohntraktes spiegeln wird.

Farbproben für die verputzten Flächen werden wir anlegen, sobald Wärmedämmung und Putz an den Außenwänden angebracht sind.

Die Fenster und Türen werden so eine kräftig akzentuierte Verbindung zwischen den gelblich bzw. bläulichen Gebäuden schaffen, welche durch die Farbe Purpurrot beschrieben werden kann, zu googeln unter RAL 3004.

Markus Fischer

Dachstuhl für das Magda-Hummel-Haus

Am Magda Hummel Haus wird der letzte Rohbauabschnitt, der östliche Wohnteil, mit dem Betonieren der Bodenplatte begonnen und es ist damit zu rechnen, dass die Beton- und Mauerwerksarbeiten der Fa. Hodes im August abgeschlossen werden.
Da das der ganze Komplex in vier Abschnitten gebaut wird und der Kon-Tiki-Teil schon im Mai fertig gestellt wurde, konnte hier schon mit den Zimmermannsarbeiten begonnen werden.

Die Dachkonstruktion konnte mit Pfetten- und Sparrenlage sowie mit der ersten Ebene von Bretterschalung durch die Fa. Zulauf errichtet werden und auch eine erste Schutzfolie wurde aufgebracht.

Mit der Fa. Domaschka für die Dachdeckung und der Fa. Fritz mit den Spenglerarbeiten konnten zwei lokale Firmen für die Ausführung weiterer Gewerke gefunden werden und diese Arbeiten werden über den Sommer sukzessive ausgeführt.
So können wir damit rechnen, im September das Richtfest zu feiern und freuen uns darauf, wie unser Bau nach den Ferien, in welchen die Handwerker natürlich weiter arbeiten, aussehen wird.

Vor dem Betriebsurlaub wird noch mit Hochdruck daran gearbeitet, die Gewerke Fenster + Türen, sowie Heizung/Sanitär und Elektro zu vergeben, damit der Innenausbau im Herbst mit vollem Einsatz beginnen kann.

Markus Fischer

Stein auf Stein - Das Magda-Hummel-Haus nimmt Gestalt an

Nach Monaten vieler Bauunterbrechungen aufgrund des winterlich kalten Wetters kann seit Ende März am Magda Hummel Haus wieder voll durchgearbeitet werden. Mittlerweile sind die Außenwände des neuen Kon-Tiki Gebäudes fertig gestellt und alle Stürze und Ringanker wurden betoniert. Auch die Innenwände konnten Mitte April gebaut werden, so dass sich der Mauerwerksbau des Gebäudes für die Tagesstruktur “Kon-Tiki” dem Ende zuneigt. Der Zimmermann hat schon Maß genommen und im Mai wird der Dachstuhl des Gebäudes errichtet. Am westlichen Wohnteil des Magda Hummel Hauses wurden die Außen- und Innenwände bereits so weit gemauert, dass man einen Raumeindruck haben kann. Als nächste Arbeiten werden die Betonierung der Bodenplatte es Nordteils und des Ostflügels angegangen.

Die Planer arbeiten mit Hochdruck an den Ausschreibungen der Gewerke: Heizung, Sanitär, Lüftung, Elektro, Dachdeckung, Spengler, Fenster+ Türen die noch vor Ostern versendet werden sollen. Im Park werden derzeit alle Spuren der vielen Gräben, die für die Versorgungsleitungen für das Magda Hummel Haus gezogen wurden, beseitigt und die Wege werden wieder hergerichtet. Dies passiert in Zusammenarbeit der Fa. Leinweben mit der Werkstatt “Parkpflege”. Ende April werden die letzten Arbeiten der Fa. Fichter rund um den Wirtschaftshof vollendet, so dass schon bald alle Maßnahmen zwischen Jagdsaal und Magda Hummel Haus abgeschlossen sein werden.

Grundsteinlegung Magda-Hummel-Haus

Die Grundsteinlegung am 30. November fand aufgrund des regnerischen Wetters zum größten Teil im Gebäude des Campus am Park statt. Zu Beginn spielte ein Bewohner ein Musikstück auf seinem Tenorhorn. Nach einigen einführenden Worten wurde dann der Grundstein bestückt, dessen Gefäß der Bildhauer Lothar Nickel angefertigt hat. Es handelt sich um einen Pentagondodekaeder aus Kupfer, einen geometrischen Körper aus zwölf regelmäßigen Fünfecken.

Zunächst legten die Menschen unserer Tagesstruktur Kon-Tiki die zwölf Edelsteine des „Himmlischen Jerusalem“ in den Kupferbehälter. Dabei benannten sie jeweils die Wirkung der Steine, die auch einen Bezug zu den zwölf Sternzeichen haben. Viele Menschen hatten bereits im Vorfeld ihre guten Wünsche notiert, die in Umschlägen gesammelt wurden. Ein ganzes Paket kam so zusammen und wurde ebenfalls als ein gutes Vermächtnis dem Grundstein übergeben.

Als Zeitdokumente kamen ein „Lauterbacher Anzeiger“ und die „Herbsteiner Nachrichten“ hinzu. Satzung und Kulturfibel der Gemeinschaft Altenschlirf wurden dazu gelegt, ebenso ein Bauherrenbrief, der die Intention des Hauses erläutert. Auch Herbsteiner Heilwasser durfte nicht fehlen und wurde mit herzlichen Worten von Bernhard Ziegler, dem Bürgermeister von Herbstein, in den Grundstein gelegt.
Im Gründungsimpuls unserer Gemeinschaft liegt die feste Intention, einen Ort zu schaffen, an dem man in allen Lebensphasen ein Zuhause findet – auch bei zunehmenden körperlichen Gebrechen oder Demenz. Mit der Grundsteinlegung wurde dieses Versprechen eingelöst und symbolisch über den Grundstein dem Gebäude übergeben.

Mit dem zugelöteten Kupfergefäß gingen alle Anwesenden zur betonierten Bodenplatte von Kon-Tiki. Nachdem der Grundsteinspruch von Rudolf Steiner gesprochen wurde, haben wir das schöne Gefäß in die dafür gebaute Grube gestellt, die mit einem Kran durch eine Betonplatte verschlossen wurde. Mit dem Lied „Wie die hohen Sterne kreisen“ beschlossen wir die Feier, die mit Kaffee und Kuchen im Campus ausklang.

Markus Fischer

Baubeginn Hochbau

Im Sommer ging der Bodenaustausch auf dem Baugrundstück des Magda Hummel Hauses von statten, durch welchen nicht tragfähiger weicher Untergrund durch standfesten Basaltschotter ausgetauscht wurde. Im frühen Herbst wurde mit dem Einbau der Medien begonnen. Hierzu müssen drei Gräben vom Schloss durch den Park zum Grundstück des Magda Hummel Hauses gezogen werden. Der erste Graben fasst die Elektroleitungen samt Leerrohren, durch welche auch die EDV – Leitungen gezogen werden. Der zweite Graben nimmt die Abwasserleitung auf. Beide Medien sind bereits vom Schloss bis kurz vor das Grundstück fertig verlegt worden.

Mit dem Einbau der Fernwärmeleitungen der Heizungsanlage am Schloss durch den dritten Graben wird Mitte November begonnen. Es bleibt zu hoffen, dass der Anschluss der Fernwärme, der auch die neue Versorgung des Haus am Park und des Campus am Park gewährleisten wird, noch dieses Jahr in Betrieb genommen werden kann.

Auf dem Grundstück selbst wurde mittlerweile ein Großteil der Entwässerungsanlage errichtet. Hierdurch wurden senkrechte Rohranschlüssel von jedem Sanitärobjekt (WC, Waschbecken, Dusche…) zur Grundleitung verlegt, auf dem Grundstück sichtbar durch grüne Rohrstutzen.

Dadurch konnte in der vergangenen Woche die Hochbaufirma Hodes aus Fulda mit ihren Arbeiten beginnen. Die durch die Fa. Leinweber aus Künzell fertig gestellte Entwässerungsanlage wurde in Teilen abgenommen und die Fläche wurde an die Hochbaufirma übergeben. Die Baustelle wurde mit dem Kon-Tiki-Neubau begonnen und systematisch im Uhrzeigersinn folgen dann der Westtrakt des Magda Hummel Hauses, der Versorgungsbereich mit den Wohnungen und der Ostteil des Wohnhauses Ein Kran wurde auf dem Grundstück errichtet und es wurde eine Sauberkeitsschicht aus einer dünnen Betonlage eingebaut. Auch die Randabstellung für die Bodenplatte von Kon-Tiki wurde errichtet, so dass in der Woche ab dem 12.11. die Bewehrungseisen der Bodenplatte verlegt werden und die Bodenplatte betoniert wird.

In den frischen Beton wird dann Pneumatit eingebracht, eine homöopathische Flüssigkeit aus dem Gehäuse von Nautilus pompilius und verschiedener Metalle, mit deren Hilfe die harte und kalte Betonwirkung zu relativieren versucht wird.
Die Grube für den Grundstein wurde bereits gegossen, so dass die Baustelle vorbereitet ist, um am 30. November 2018 das Fest der Grundsteinlegung feiern zu können.

Jede Menge Schotter - Magda-Hummel-Haus

23.6.2018 Nach dem Baubeginn und der Errichtung der Baustraße durch die Bornwiese zur Altefeldbrücke konnte zunächst der Mutterboden abgeschoben werden (ca. 50 cm dick). Der Großteil des Mutterbodens wurde vor der Brücke zum Schmitz verfüllt. Ein Teil des Mutterbodens wird auf zwei großen Haufen auf dem Gelände gelagert und nach Beendigung der Baustelle zur Gartenanlage für das Magda Hummel Haus verfüllt. Nun konnte mit dem eigentlichen Erdaushub begonnen werden. Die Erde wird zur Fa. Schrimpf nach Herbstein gefahren.

Auf dem Rückweg bringen die Vierachser-LKW´s der Fa. Leinweber aus Künzell Basaltschotter der Fa. Schrimpf zur Auffüllung auf dem Grundstück mit. Zunächst werden grobe Schrotten (Steine) eingebaut (ca. 30 cm hoch) dann feinerer Basaltschotter der Sieblinie 0 – 32 mm. Diese Schicht kann bis zu 1 m hoch werden. Zwischen die beiden Schichten wird ein Geogitter ausgebreitet, welches Stabilität bei dem grundwassernahen Untergrund bringt.


Erster Spatenstich

Lauterbacher Anzeiger vom 5.6.2018

STOCKHAUSEN. Im Schlosspark von Stockhausen gleich neben den Gebäuden der Fachschule für Heilerziehungspflege am Campus entsteht das Magda-Hummel-Haus. Fast 300 Mitarbeiter und Angehörige der Gemeinschaft Altenschlirf feierten statt des üblichen gemeinsamen Wochenbeginns diesmal den ersten Spatenstich für eine Gesamtinvestition von rund 4,8 Millionen Euro. Rund fünf Jahre seien in der Vorbereitung inzwischen vergangen, rund zwei Jahre werden für die Fertigstellung erwartet. Die Einrichtung, benannt nach einer der Gründerinnen der Gemeinschaft Altenschlirf, schafft 16 Plätze für jene Mitglieder der Gemeinschaft, die im Alter barrierefreien Wohnraum benötigen, 24 weitere Plätze zählen zum sogenannten Tagesstrukturbereich (der LA hat Planung und Konzept des Hauses bereits vorgestellt). Seit über 30 Jahren bietet die Gemeinschaft Altenschlirf im Vogelsberg Wohn- und Arbeitsraum für Menschen mit und ohne Behinderung. Mittlerweile arbeiten rund 340 Menschen an drei Standorten in den benachbarten Dörfern Altenschlirf, Schlechtenwegen und Stockhausen zusammen. 16 Hausgemeinschaften sind rund 140 erwachsenen Menschen mit Hilfebedarf eine Heimat, in der sie gemeinsam mit den Hausverantwortlichen sowie weiteren Helfern in unterschiedlichen Wohnformen zusammenleben. 13 Werkstätten, darunter biologisch-dynamische Landwirtschaft, eine Bäckerei und eine Holzwerkstatt, ermöglichen die aktive Teilhabe am Arbeitsleben. Im neuen Magda-Hummel-Haus entstehen 20 weitere Arbeitsplätze. Der Neubau wird zudem genutzt, um die Wegführung für den Wirtschaftshof im Schlosspark zu verbessern. Ein sicherer Weg zum Mittagstisch wird auch zur Gaststätte „Schmidts“ angelegt. Die Studenten der Fachschule im Campus am Park müssen nun allerdings mit den Beeinträchtigungen einer Baustelle leben. Die Gärtner der Gemeinschaft sind etwas traurig, auf dem Grundstück einen halben Hektar Gartenland verloren zu haben. Doch es gab Ersatz von den heimischen Landwirten. Auf dem Weg zum Hopfengarten wird nun der Hopfenacker für den Gartenbau genutzt. So griffen Stefan Huss, Heiko Schütz und Martje Zoetmulder sowie Mitglieder der Gärtnerei zum Baubeginn symbolisch zum Spaten. Der Mitarbeiterchor und die versammelte Gemeinschaft sorgten für die musikalische Umrahmung der Festveranstaltung. Richard Sonnenberg von der Tiefbaufirma Leinweber schob dann mit schwerem Gerät den Mutterboden zusammen, damit dann die nächsten Erdschichten ausgebaggert werden können. Zur Verlegung von Versorgungsleitungen wird der Schlosspark demnächst auch zwischenzeitlich von Gräben durchzogen sein. Die Gemeinschaft Altenschlirf freut sich bereits heute auf die nächsten Feiern: Grundsteinlegung, Richtfest und zum Schluss natürlich Einweihung der Anlage.