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Tage der Begegnung 2023

22 Apr 2023

Tage der Begegnung 2023

Die „Tage der Begegnung“ sind an ein fester Bestandteil des Lebens der Gemeinschaft Altenschlirf. Zuletzt konnten sie 2019 stattfinden, und so war es sehr schön, uns nach vier Jahren wieder zusammen mit allen Bewohnerinnen und Bewohnern, den Eltern und Angehörigen sowie den Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern für ein Wochenende in der Gemeinschaft Altenschlirf treffen zu können. Als Motto der Tagung haben wir uns mit dem Bauen der Zukunft beschäftigt und mit der Frage, wie wir die Qualität unserer Wohngebäude dauerhaft sichern können.

Es ging aber zunächst los mit einer Werkstattaufführung von „Die schöne Müllerin“, dem Liederzyklus von Franz Schubert, der durch die Projektgruppe um Schauspiel und Eurythmie erweitert wurde. Wir freuen uns schon auf die Premiere des Projektes, welche am 29. September stattfinden wird.

Durch die lange Pause der „Tage der Begegnung“, in welcher diese nicht stattfinden konnten, wurden dann durch die Mitglieder der Koordinationskonferenz eingehend neue Entwicklungen innerhalb der Gemeinschaft angeschaut.

Es wurden neue Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter begrüßt, auf Feierlichkeiten wie die 40-Jahr Feier und die „Vier Jahreszeiten“ zurückgeblickt und auf zukünftige Feste wie den diesjährig wieder stattfindenden Johannimarkt aufmerksam gemacht. Es ging auch um die „Umstellung der Leistung“ und einen Rückblick auf die Corona-Situation bei uns, um wirtschaftliche Fragen, Veränderungen in den Werkstätten und die Bautätigkeit, sowie die neuste Entwicklung der Siegfried Pickert Fachschule.

Nach einem Austausch in der wohlverdienten Pause mit leckeren Produkten aus unseren Werkstätten warf Markus Fischer für uns einen Blick auf die Zukunft notwendiger Bautätigkeiten in der Gemeinschaft in den nächsten zehn Jahren. Dabei wurden einige Punkte herausgestellt, die in puncto Gebäude ein Handeln erforderlich machen werden, um deren Zukunftsfähigkeit zu sichern:

  1. grundsätzlicher Modernisierungsbedarf aufgrund des Alters von über 30 Jahren
  2. energetische Sanierung
  3. bauliche Barrierefreiheit
  4. Grundrisse der 1980er- und 1990er-Jahre sind nicht mehr zeitgemäß, wünschenswert ist ein Wohnraum mit eigenem Bad für jeden Menschen.

Die Refinanzierung für unsere besondere Wohnform erfolgt zwar weiterhin bis zu 80 % über den Landeswohlfahrtsverband. Das bedeutet aber auch, dass es großer Anstrengungen aller Menschen der Gemeinschaft Altenschlirf bedarf, die fehlenden 20 % in Zusammenarbeit mit dem Michael-Verein – Förderkreis der Gemeinschaft Altenschlirf e.V. – zu generieren. Als Idee hierzu stellte ein Mitglied des Fördervereins die Möglichkeit vor, dass alle an der Gemeinschaft Altenschlirf Interessierten im Sinne eines zehnjährigen Spendenversprechens mit kleinen regelmäßigen Spenden mithelfen können. Dies könnte ein Beitrag sein, die große finanzielle Herausforderung der baulichen Erhaltung und Weiterentwicklung unserer Gebäude zu meistern.

Nach der Mittagspause trafen wir uns in 14 verschiedenen Arbeitsgruppen, zu denen sich alle Teilnehmerinnen und Teilnehmer schon vorab eingetragen hatten. In den Arbeitsgruppen ging es um diverse Themen rund um das Bauen und dessen Finanzierung. Auch Fragen der Werkstätten wurden bewegt, die Barrierefreiheit angeschaut, neue Eltern und Angehörige in die Gemeinschaft eingeführt und die Frage nach dem Gemeinschaftbewusstsein gestellt. Wir diskutierten über Fundraising und sprachen über ein Forschungsprojekt zu den Lebensgemeinschaften sowie über einzelne Projekte, die verwirklicht werden wollen oder einer besonderen Beachtung bedürfen. Dazu gehören zum Beispiel die Neubauten des Bauernhauses (Mitarbeiterhaus), der neuen Landschaftspflege und des neuen Heizhauses für die ökologische Holzheizung mittels Fernwärme. In Stockhausen wurden die laufenden Projekte Gaststätte Schmidts und tegut gesondert angeschaut.

Zum Abschluss trafen sich alle im Wilhelm-Meister-Saal zu einem Plenum, um entstandene Fragen zu beleuchten und zu besprechen.

In der Morgenfeier am darauffolgenden Sonntagmorgen wurden alle Teilnehmerinnen und Teilnehmer durch das Evangelium vom guten Hirten darin bestärkt, sich aus Verantwortung um die uns anvertrauten Menschen und damit auch um deren bauliche Hülle gut und langfristig zu kümmern.

Wir haben uns alle sehr gefreut, dass dieser Rahmen der „Tage der Begegnung“ wieder stattfinden konnte, und blicken mit Spannung auf das nächste Mal!

Markus Fischer

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