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Richtfest in Stockhausen

28 Sep 2019

Richtfest in Stockhausen

Lauterbacher Anzeiger vom 29.9.2019

„I’m singing in the rain” – das Lied hat der Chor der Gemeinschaft Altenschlirf noch nicht im Repertoire. Dabei hätte der Text beim Richtfest des Magda-Hummel-Hauses im Schlosspark in Stockhausen gut gepasst, denn es gab nur strahlende Gesichter zur Feier der Rohbau-Fertig-Stellung des Gebäudes, das einmal 16 barrierefreie Wohnplätze und 24 weitere Plätze im sogenannten Tagesstrukturbereich unter seinem Dach vereint. Zimmerei-Chef Jens Zulauf sprach den Richtspruch, in dem von einem blauen Himmel die Rede war. Grau hätte sich genauso gut gereimt, denn der Himmel weinte am Freitagmorgen kräftig Freudentränen.

STOCKHAUSEN – (ws). „I’m singing in the rain” – das Lied hat der Chor der Gemeinschaft Altenschlirf noch nicht im Repertoire. Dabei hätte der Text beim Richtfest des Magda-Hummel-Hauses im Schlosspark in Stockhausen gut gepasst, denn es gab nur strahlende Gesichter zur Feier der Rohbau-Fertig-Stellung des Gebäudes, das einmal 16 barrierefreie Pflegeplätze und 24 weitere Plätze im sogenannten Tagesstrukturbereich unter seinem Dach vereint. Zimmerei-Chef Jens Zulauf sprach den Richtspruch, in dem von einem blauen Himmel die Rede war. Grau hätte sich genauso gut gereimt, denn der Himmel weinte am Freitagmorgen kräftig Freudentränen.

Architekt Markus Fischer hat das Gebäude, das nach einer der Gründerinnen der Gemeinschaft Altenschlirf benannt ist, in Form einer liegenden Acht, also dem Unendlich-Zeichen, nachempfunden und geplant. Direkt neben den Gebäuden der Fachschule für Heilerziehungspflege am Campus investiert die anthroposophische Gemeinschaft rund fünf Millionen Euro, um auch jenen Mitgliedern gerecht zu werden, die nun in das Alter kommen, das zusätzlichen Pflegebedarf bringt. Die Firmen, die für das Bauwerk verantwortlich zeichnen, stammen überwiegend aus der Region.

Wenn in Stockhausen gefeiert wird, dann geschieht das inklusiv. Beim Richtfest waren auch der Posaunenchor Stockhausen und die Kinder des Kindergartens des Herbsteiner Stadtteils mit dabei. Gut beschirmt hatten Teilnehmer des Richtfestes ihren Spaß, als es nach Begrüßung und Richtspruch plötzlich auch noch gefüllte Brötchentüten vom Himmel regnete. Geschickte Fänger waren da im Vorteil.

Dem Richtfest vorausgegangen war eine lange Planungsphase, die immerhin fünf Jahre in Anspruch nahm. Die Grundsteinlegung erfolgte vor zehn Monaten. Der Baufortschritt kann seitdem im Internet in einem Bautagebuch verfolgt werden. Wie Ulrike Härtel, Referentin für Öffentlichkeitsarbeit der Gemeinschaft, berichtete, verliefen die Arbeiten ohne Unfälle. Auch bei den Baukosten für die Millioneninvestition habe es bisher keine unangenehmen Überraschungen gegeben.

Seit über 30 Jahren bietet die Gemeinschaft Altenschlirf im Vogelsberg Wohn- und Arbeitsraum für Menschen mit und ohne Behinderung. Mittlerweile arbeiten rund 340 Menschen an drei Standorten in den benachbarten Dörfern Altenschlirf, Schlechtenwegen und Stockhausen zusammen. 16 Hausgemeinschaften sind rund 140 erwachsenen Menschen mit Hilfebedarf eine Heimat, in der sie gemeinsam mit den Hausverantwortlichen sowie weiteren Helfern in unterschiedlichen Wohnformen zusammenleben. 13 Werkstätten, darunter biologisch-dynamische Landwirtschaft, eine Bäckerei und eine Holzwerkstatt, ermöglichen die aktive Teilhabe am Arbeitsleben. Im neuen Magda-Hummel-Haus entstehen 20 weitere Arbeitsplätze.

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