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Großes Teichprojekt in der Hochstraße

09 Jul 2020

Großes Teichprojekt in der Hochstraße

Im Haus an der Hochstraße arbeiten wir seit der Schließung der Werkstätten im März emsig in unserem großen Garten in der Hochstraße. Anfangs wollten wir den kleinen Golfischteich umziehen lassen. Da aber auch die alten Backsteine auf der Terasse vor diesem Teich so rutschig waren, haben wir beschlossen, auch diese zu erneuern. Schließlich sollten zunächst mal nur 2-3 Wochen überbrückt werden.

Schnell stellte sich heraus, dass alle eine große Freude an der gemeinsamen Arbeit im Garten hatten. Großes Glück hatten wir mit unserem Werkstattmitarbeiter Andreas Cremer, der mit Feingefühl, klaren Ansagen und Humor jeden einzelnen zur Mitarbeit begeistern konnte und immer noch kann. Bald wurde deutlich, dass die Schließung der Werkstätten bis Mitte August aufrechterhalten werden muss, um unsere Bewohner vor Ansteckung zu schätzen. So wurde ein neuer Gartenteich geplant und angelegt. In fleißiger Vorarbeit wurde hierfür die Grasnarbe abgetragen und die Kontur des Teiches wurde sichtbar. Ungefähr einen Meter tief arbeitete sich die Gruppe in den Boden und sortierte die Steine aus. Dann kam an zwei Tagen der Bagger zur Hilfe. Aufgeregt konnten wir beobachten, wie dieser sich mühelos in die Erde grub und die typischen Stufen unseres Naturteiches formte. Wiederum in Handarbeit wurde ein Graben vom Gartenhaus gebuddelt, in den sie ein Rohr legten. Damit wird das Wasser über 10m unterirdisch befördert, bis es schließlich in einen Bachlauf endet, der den Teich mit frischem Wasser und Sauerstoff versorgt. Nebenbei (wenn man das so sagen kann…) pflanzten sie Büsche um, legten Wege an am obersten Hang, befreiten die Pflanzsteine von den Resten des Winters und verteilten Kompost und Mutterboden auf neuangelegten Beeten. Auch heute-nach drei Monaten- stehen unsere Bewohner in Arbeitskleidung im Garten und beginnen ihre Arbeit dort, wo sie vor der Mittagspause aufgehört haben, noch bevor die Werkstattzeit beginnt.

Voller Enthusiasmus schaffen sie gemeinsam an unserem vielfältigen Hausgarten und Teich. Ihrem Garten. So hat uns die Pandemie etwas Gutes beschert: ein Projekt, mit dem sich jeder verbinden kann. Ein Ziel, das alle wollen und zu dem jeder nach eigenem Können beiträgt. Aber die Zeit können wir beobachten, wie sich die Gruppendynamik verändert, das soziale Gefüge sich verstärkt auch die Gruppe bringt zum Ausdruck, wie sehr sie die vielfältigen Tätigkeiten schätzen lernen und es entsteht ein Respekt für die individuell geleistete Arbeit. Einzelne arbeiten gerne für sich und haben gemeinsam mit meinem Mann an den Wochenenden Kräuterterrassen für Heilkräuter und Küchenkräuter am Hang geschaffen und bepflanzt.

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