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Fortbildung: Professionelles Deeskalations Management

21 Mai 2019

Fortbildung: Professionelles Deeskalations Management

Am 21./22.05.2019 fand in der Gemeinschaft eine Fortbildung zum Thema Gewaltprävention statt. Herr Michael Heinze, von der Beratungsfirma ProDeMa schulte die Teilnehmer an zwei Tagen in Grundlagen und Präventionstechniken bei Herausforderndem Verhalten von Menschen mit Hilfebedarf. Zunächst wurden die 7 Stufen des Verfahrens erklärt:
Prävention:
1. Verhinderung von Entstehung von Gewalt und Aggression
2. Veränderung der Sichtweisen und Interpretation aggressiver Verhaltensweisen
3. Verständnis der Ursachen
Interaktion:
4. Kommunikative Deeskalationstechniken
5. Schonende Vermeidungsabwehr
6. Schonende Begleittechnik
7. Kollegiale Erstbetreuung; Nachbearbeitung von Vorfällen
Herausforderndes Verhalten kann dabei durch Aggression der Bewohner genauso entstehen wie durch Aggression der Mitarbeiter oder Strukturen der Institution. Wertekonflikte zwischen Bewohnern /Institution/ Mitarbeitern bedürfen hier eines professionellen Umgangs. Auslöser dafür können beispielsweise sein: Stressbelastung, Frustrationserlebnisse, mangelnde Autonomie (Selbstbestimmung), einschränkende Regeln, subtile Bestrafungen, Nebenwirkungen von Medikamenten, usw.
Um Menschen adäquat begleiten zu können, bedarf es eines geschulten Blickes im Sinne der Entwicklungspsychologie: welches Referenzalter weist das Gegenüber auf, welche Erfahrungen sind in seiner Biografie verankert und wie reagiere ich entsprechend darauf?
Es geht im Umgang mit Herausforderndem Verhalten immer um Selbstreflexion und Veränderung der eigenen Sichtweisen:
- Wahrnehmung und Interpretation der Verhaltensweisen eines Menschen
- Persönliche und professionelle Beziehungsmuster reflektieren
- Eigener Umgang mit Macht
- Kenntnis des Eskalations- und Deeskalationskreislaufes
- Wissen um die biografischen Entwicklungsstufen
- Entstehen der eigenen Emotionen erkennen

Auch wenn oftmals das Problem in dem betreffenden Menschen sieht, geht es doch immer um das eigene Verhalten, den eigenen Umgang damit. „Die Welt der Bewohner ist ohnehin sehr eingeschränkt und beschnitten… Man benötigt geistige Flexibilität um sich selbst zurück zu nehmen.“ (Originalzitat M. Heinze).
Mai 2019, für den Fortbildungskreis, Sandra Wank-Kugler

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