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Märchenhafte Eurythmie - gelungene Uraufführung der "Schönen Müllerin"
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Rege Diskussion, konkrete Fragen an die Landtagskandidaten in Stockhausen
08. 09. 2023
Genau 200 Jahre, nachdem Franz Schubert den Liederzyklus für Singstimme und Klavier vertont hat, wird dieses Werk nach der Gedichtsammlung zur “Schönen Müllerin” von Wilhelm Müller durch die Gemeinschaft Altenschlirf zu neuem Leben erweckt.
Parallel zu den “Vier Jahreszeiten” ergab sich während der Corona-Zeiten, als “der Hunger nach Kultur sehr groß war”, so Tobias Raedler, Geschäftsleiter für den Wohnbereich und künstlerischer Leiter, mit der Wanderschaft und der unerfüllten Liebe des Müllerburschen ein weiteres inklusives Musikprojekt, bei dem Menschen mit und ohne Assistenzbedarf im Laufe der vergangenen zwei Jahre sich besser kennengelernt haben und als Ensemble richtig zusammengewachsen sind.
Die zwanzig Lieder, zum Auftakt gleich das bekannte “Das Wandern ist des Müllers Lust”, führen den Müllers Burschen, dargestellt von Tanzpädagogin und Eurythmistin Gabriele Barth, den Bach entlang zur Mühle, wo er sich unsterblich in die Müllers Tochter verliebt, die ebenfalls das Wasser in Bewegung sowie die Blumen besonders mag, sich letztlich aber vom entschlossen auftretenden Jäger mehr angezogen fühlt, was Wilhelm zunächst eifersüchtig macht, ihn verzweifeln lässt und schließlich zu seinem tragischen Ende führt!
Dieses für die damalige Zeit typisch romantische Geschehen – von Dur bis Moll – wäre ohne die einfühlsame Begleitung durch Tobias Raedler am Klavier und den jeweils der Stimmung perfekt angepassten Gesang der ausgebildeten Sängerin und Gesangstherapeutin Darja Seeger undenkbar, nimmt die Mitwirkenden und den Zuhörer mit auf eine Reise in die Welt der Empfindungen und Farben … fast wie ein richtiger Rausch! Um dies auch optisch auf der Bühne sichtbar zu machen, hat Beleuchter Christian Bachmann alle Hände bzw. Scheinwerfer voll zu tun – vom geheimnisvollen Nachtblau bis zur leuchtenden Blütenvielfalt sowie interessantem Schattenwurf auf dem Mühlrad.
Und natürlich gibt es mit Theaterpädagoge Reinhard Kaul-Seeger als wandernder Waldhornist auch einen Erzähler, der zwischen den einzelnen Szenen durch das Geschehen führt, denn gesprochene Worte sind ansonsten gar nicht erforderlich. Die Handlung wird hauptsächlich durch „Eurythmie”, die anthroposophische Bewegungskunst, getragen. Hierbei werden die seelischen und geistigen Inhalte vorwiegend durch Körperbewegungen und Gesten dargestellt, oft auch mit verhüllenden Schleiern und wenig Mimik. Es ist schon beeindruckend, wenn die Steine des Mühlbaches plötzlich lebendig werden oder des Nachts Mond und Sterne erwachen. Es sieht alles kinderleicht aus, ist aber durch konzentriertes Zusammenspiel und Einfühlsamkeit überhaupt erst möglich!
Nun gibt es bis zur Premiere nur noch wenige Proben für den letzten Feinschliff, dann muss es sitzen! Und das Ensemble hat sich bis zum Sommer 2024 viel vorgenommen … denn es geht mit dieser besonderen Aufführung auch tatsächlich auf Tournee, sogar bis in die Schweiz! Nicht ohne Hintergrund passen die insgesamt vor und hinter der Bühne agierenden achtzehn “Ensemble-Mitglieder” genau in zwei Busse, und die Mühle geht im mitgeführten Anhänger kurzerhand ebenfalls mit auf Reisen. Die großzügige Unterstützung der “Lauenstein-Stiftung” ermöglicht es, dass insgesamt 1.000 Menschen mit Assistenzbedarf eine Freikarte für eine der Aufführungen erhalten können.
Doch zunächst freuen sich Tobias Raedler und seine “Crew” erst einmal auf die Premiere am Freitag, dem 29. September 2023, um 19.00 Uhr im Saal der Gemeinschaft Altenschlirf und hoffen auf zahlreiche interessierte Besucher, ebenso am 30. September 2023 um 17.00 Uhr sowie am 1. Oktober 2023 um 18.00 Uhr. Einfach reservieren, staunen und sich verzaubern lassen, nicht mit Applaus sparen! Der Eintritt ist frei.
Von Ditte von Dietze
Weitere Informationen unter: www.gemeinschaft-altenschlirf.de
Reservierungen unter: oder unter 06647/96060