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Wollwerkstatt

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Jedes Stück ein Unikat

In der ehemaligen Remise im Stockhäuser Schloss liegt die Wollwerkstatt der Gemeinschaft Altenschlirf. Der Raum ist hoch und hell, der Holzfußboden und die großen Bogenfenster schaffen eine warme Arbeitsatmosphäre. Eindrucksvolle Webstühle mit Werkstücken in Arbeit können die Besucher ebenso bestaunen wie die kunstvollen fertigen Teppiche, die an den Wänden hängen.

„Was Sie bei uns vergebens suchen, ist Ware von der Stange“, erklärt Werkstattleiterin Gesche Dietrich lachend. „Wir erfüllen selbst ausgefallenste Wünsche unserer Kundinnen und Kunden und freuen uns, wenn wir immer wieder neue, originelle Produkte anfertigen können.“ 14 Beschäftigte mit Hilfebedarf sowie vier Mitarbeiterinnen und eine Auszubildende arbeiten in der Wollwerkstatt an unterschiedlichsten Aufgaben: Sie weben Teppiche, knüpfen Teppiche und Kissen und stellen in sogenannter Feinweberei Stoffe für Tischwäsche und Ähnliches her.

Individuell und vielseitig

Jeder hier angefertigte Teppich ist ein Unikat. „Am schönsten ist es, wenn die Kunden individuelle Wünsche mitbringen“, findet Gesche Dietrich. „Die Wolle für die Knüpfteppiche färben wir vor dem Weben selbst mit Mineralfarben, da sind der Phantasie also weder bei den Mustern noch bei den Farben Grenzen gesetzt.“ Wer ein Exemplar in Auftrag geben will, muss zwischen drei und sechs Monaten Produktionszeit einplanen. Die maximale Breite der Teppiche beträgt zwei Meter, die Länge ist variabel.

Mit jedem Mitarbeitenden, der in der Wollwerkstatt tätig wird, entwickeln sich weitere Fähigkeiten, die auch die Produktpalette prägen. Ziegenhaarteppiche mit komplizierten Webmustern, feine Baumwoll-Leinen-Stoffe für Tischsets, Serviettentaschen und Küchenhandtücher das Sortiment. Alle Arbeiten werden in traditioneller Handarbeit ausgeführt, wie die Werkstattleiterin erklärt: „Die einzige Maschine, die ein Teppich hier zu spüren bekommt, ist die elektrische Schermaschine.“ Jedes Produkt entsteht durch Beschäftigte mit Hilfebedarf, die an ihrem Arbeitsplatz die dazu nötige Unterstützung erhalten. Je nach Größe der Werkstücke arbeiten sie auch in Zweierteams, die sich in ihren Fähigkeiten ergänzen. Nur die Zu- und Nacharbeit übernehmen die begleitenden Mitarbeiter.

Intensive Zusammenarbeit

Der Vorläufer der heutigen Wollwerkstatt entstand schon bald nach dem Einzug der ersten Bewohner ins Schloss. 1988 zog die Werkstatt dann in die großzügigeren Räumlichkeiten der ausgebauten Remise. „Das Besondere an diesem Arbeitsplatz ist, dass es nur einen Raum gibt, in dem wir alle arbeiten“, erläutert Gesche Dietrich. Hier stehen nicht nur alle Webstühle, es wird auch gefärbt und gefilzt. Auch die Fachkunde findet hier statt sowie die gemeinsamen Pausen – deshalb begegnen sich alle Mitarbeitenden ständig und intensiv.

Dieser dauernde Austausch ist durchaus herausfordernd und verlangt soziale Kompetenzen: Toleranz, Hilfsbereitschaft und Flexibilität üben die Kollegen im Arbeitsalltag schon allein durch die räumliche Notwendigkeit.

Die Wollwerkstatt bietet durch die verschiedenen Arbeitsgänge und Tätigkeiten viele Möglichkeiten, neue Fähigkeiten zu entwickeln. Zudem können isolierte Stärken Einzelner gut kombiniert werden. „Die Werkstatt bietet eine außenreizarme, eng begleitete Arbeitsumgebung“, erklärt Gesche Dietrich. „Eigentlich ist sie für jeden geeignet, der sich für Handwerk begeistern kann und sich auf die sozialen Herausforderungen einer Innenwerkstatt einlassen möchte.“

Kontakt Wollwerkstatt

Werkstattleiterin: Gesche Dietrich, Tel. 06647 9606-670
E-Mail: